Deine Eltern reden von deiner tollen Kindheit, während du...
- Sarah Klabe
- 15. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Juni
Wahrscheinlich kennst du diesen Moment, in dem deine Eltern lachend erzählen, wie leicht und liebevoll deine Kindheit war. Oder bei der leisesten Kritik betonen, wie gut du es doch hattest, wie viel Mühe sie sich gegeben haben, wie sehr sie dich unterstützt haben. Und während sie das sagen, macht es dich echt wütend & du bleibst du zürück mit Fragen, warum du dich trotzdem so oft leer fühlst, warum dich scheinbar harmlose Situationen triggern, warum du Menschen in dein Leben ziehst, die emotional nicht wirklich da sind oder dich sogar wie n Stück Sch*** behandeln...
Vielleicht beginnt ein Teil in dir dann doch zu zweifeln. Vielleicht übertreib ich. Vielleicht war es wirklich nicht so schlimm. Vielleicht bin ich einfach zu sensibel. Und du stiefelst zur Therapie, bleibst bei Beiträgen im Internet hängen, die dir aus der Seele sprechen... Suchst... Versuchst... Und spürst, dass da etwas in dir nach Antworten ruft, damit es endlich einfach mal leichter & ruhiger in dir wird.
Was viele nicht wissen: Erinnerungen sind nicht objektiv. Vor allem dann nicht, wenn sie durch den Filter von Scham, Angst oder Überforderung laufen. Eltern erzählen oft ehrlich, was sie selbst glauben. Weil es das ist, was sie ertragen können.
Mir geht's gar nicht um Schuldzuweisung. Es ist tatsächlich "menschlich".
Die Psyche schützt sich. Besonders dann, wenn sie sich selbst in der Verantwortung sehen müsste. Dann wird der Schmerz weggeschoben, unbewusst. Auch wenn du dir vielleicht grad beim lesen denkst: "am Arsch ist das Unbewusst"...
Gefühle wie Hilflosigkeit, Versagen oder Überforderung werden ausgeblendet, weil sie einfach zu schwer zu halten wären. Und so entstehen Erzählungen, die für Eltern entlastend sind aber dich sprachlos zurücklassen.
Denn du erinnerst dich. An das viele Schlucken. Daran, dass du gelernt hast, die Stimmungen im Raum am besten schon vorauszusehen like WTF - du warst ein Kind und kannst keine Gedanken lesen! Und ja - du erinnerst dich an das Gefühl, nur ne Last zu sein. An dieses stille Funktionieren. Das frühe Verantwortung-Übernehmen. Das ständige Anpassen. Und vielleicht auch daran, wie oft du dich klein gemacht hast, damit andere sich nicht unwohl fühlen.
Es geht mir hier nicht darum, jemanden schlecht zu machen. Es geht darum, dich ernst zu nehmen. Nicht jede Wunde entsteht durch laut ausgesprochene Worte oder sichtbare Gewalt. Manche brennen sich ein, weil etwas gefehlt hat. Weil du emotional auf dich allein gestellt warst. Weil deine Bedürfnisse nicht gespiegelt wurden. Weil Nähe an Bedingungen geknüpft war. Und auch wenn das niemand so wollte, bleibt es in deinem Nervensystem gespeichert.
Vielleicht kämpfst du heute mit Angst vor Nähe. Vielleicht hältst du dich klein in Beziehungen, passt dich an, gibst unglaaauuublich viel rein, um eine tolle Parterin/ toller Partner zu sein & geliebt zu werden. Vielleicht ist es für dich kaum auszuhalten, wenn jemand sich zurückzieht, auch wenn dein Kopf sagt, dass das doch auch okay sein sollte. Und vielleicht fragst du dich, wie es sein kann, dass du all das mit dir herumträgst, obwohl deine Kindheit doch eigentlich so „toll“ war???
Die Antwort liegt oft in dem, was zwischen den Zeilen passiert ist. In dem, was nie ausgesprochen wurde. In dem, was du gelernt hast, zu unterdrücken, weil es nirgendwo hin durfte.
Wenn dich das gerade trifft, dann nimm dich ernst. Und das heisst jetzt nicht, dass du perfekt analysieren musst, was genau falsch gelaufen ist, sondern, dass du wirklich man bewusst spürst, dass etwas in dir gesehen werden möchte. Du. Mit allem, was du gefühlt, gespürt, getragen, ausgehalten hast.
Du darfst dir selbst glauben. Du darfst traurig sein, ohne dich zu rechtfertigen. Du darfst deine Kindheit anders erlebt haben, als andere sie erinnern. Und du darfst dir heute geben, was dir damals gefehlt hat.
Wenn du beim Lesen spürst, dass da noch etwas in dir arbeitet – dann ist das kein Zufall.
In meinem DEEP DIVE begleite ich dich dabei, deine Muster wirklich zu verstehen – nicht im Kopf, sondern im Erleben. [→ Mehr zum DEEP DIVE erfahren: https://www.your-inner-ocean.de/tiefenpsychologiemagdeburg]
Du bist aufgrund deiner ganzen Erfahrungen und Trauma bis hier hin soo beschäftigt damit gewesen immer wieder auf andere zuzugehen und IHRE Bedürfnisse zu sehen - Jetzt wird es mal Zeit, dass du n Schritt auf DICH zu machst!
Wenn du doch mal zweifelst, ob du übertreibst oder dir das alles nur einbildest: Du tust es nicht. Dein System erinnert sich – auf seine Weise.
Dein Erleben zählt. Auch dann, wenn es andere nicht nachvollziehen können. Gerade dann.
Trust me: für deine Heilungsreise braucht es deine Eltern nicht!
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